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TOPIC: Prämissen

Prämissen 8 years 5 months ago #14

  • Christoph Walther
  • Christoph Walther's Avatar
"Prämissen"
Webdefinitionen:
Als Prämisse oder Vordersatz bezeichnet man in der Logik eine Voraussetzung oder Annahme. Sie ist eine Aussage, aus der eine logische Schlussfolgerung gezogen wird. Beispiel: Aus „Alle Menschen sind sterblich“ und „Sokrates ist ein Mensch“ folgt „Sokrates ist sterblich“. ...
de.wikipedia.org/wiki/Prämis[/u][/i][/u]se

Gerne würde ich eine konstruktive Diskussion über die 6 Prämissen einleiten

-Wenn der Mensch eine Arbeit ausführt, die ihm*ihr Spaß macht und die er*sie nach Zeitpunkt und Dauer frei wählen kann, hebt das sein*ihr Wohlbefinden.
100%ige Zustimmung meinerseits

-Wenn der Mensch keine Angst mehr hat, dass die Bedürfnisse nach Nahrung, Kleidung, Wohnung, Mobilität, medizinischer Versorgung, Kommunikation und Kultur nicht befriedigt werden, hebt das sein*ihr Wohlbefinden.
100%ige Zustimmung meinerseits

-Die Menschen sind verschieden.
ich glaube, dass man diese Prämisse aus dem Buch streichen sollte, bzw. den Sinn dahinter erklären sollte.. geht es um Rassismus, um Akzeptanz und Toleranz?
Meiner Meinung nach ist es eine reine Definitionsfrage: laut meinem Verständnis sind die Menschen eher gleich als verschieden, ABER NICHT IDENTISCH! allein dass wir uns alle als Menschen bezeichnen macht uns gleich, unsere Grundbedürfnisse, Ziele (Glücklich sein) und so weiter... verschieden sind wir meiner Meinung nach nur im Detail... wir alle haben einen gleichen Körper der sich nur im Detail (Größe,Hautfarbe usw. unterscheidet) auf Grund der Komplexität der Definition von "gleich" oder "verschieden" in Bezug auf den Menschen sollten man diesen unnötigen Reibungspunkt aus den Prämissen streichen oder ausdefinieren


-Der technische Fortschritt, besonders im Bereich der Computertechnologie, wird auf jeden Fall gehalten, wenn nicht sogar noch immens ausgebaut.
Diese Prämisse würde ich wie folgt umformulieren und verallgemeinern (nicht nur Computer): "technischer Fortschritt kann zweifelsfrei gut oder schlecht sein. Utopia verhindert den Missbrauch wissenschaftlicher Erkenntnisse in idealster Weise und fördert die Nachaltigkeit, Vorsorgglichkeit, Lebensqualität, Lebensdauer und Bequemlichkeit der Menschheit in maximaler Weise. Technikgegner können in Utopia ein naturbasiertes Leben ganz ohne tecknik leben.

-Das Bruttoinlandsprodukt eines Landes ist in Arbeitszeit ausrechenbar.
Die Kernaussage dieser Prämisse ist mir nicht ganz klar. Ich verstehe darunter: Jeder Mensch sollte nach der Befriedigung seiner Grundbedürfnisse annähern gleich viel Freizeit haben (ein Behinderter Mensch sollte nicht mehr arbeiten müssen weil er nicht so schnell arbeiten kann wie andere... ein großer kräftiger Mensch sollte nicht länger arbeiten müssen weil er mehr Nahrung braucht als andere...

-Die Angst vor dem „gläsernen Menschen“ wird weiter abnehmen oder anders ausgedrückt: Die Bereitschaft persönliche Daten der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen wird im Laufe der nächsten Jahrzehnte zunehmen bzw. selbstverständlich werden.
Ich glaube die Toleranz dafür, dass alle Menschen "alles" über alle Menschen wissen bzw. in Erfahrung bringen können ist sehr gering und meiner Meinung nach auch nicht notwendig für Utopia. Jeder soll die freie Wahl haben welche Informationen offen sind und die Gewissheit dass man kein gläserner Mensch ist, wenn man das nicht möchte (man sollte die Möglichkeit haben gewisse Informationen sicher zu schützen bzw. zu anonymisieren). Das gewisse Informationen über das Verhalten zu positiven Erkenntnissen führen kann, ist sicher für jeden verständlich. Aber wem nützt es wenn jeder über jeden wissen kann wer wann und wo masturbiert hat? ;-)

Ich würde generell andere, allgemeinere Prämissen vorschlagen:
-Gewaltfreiheit
-Machtgleichheit
-Bewegungsfreiheit
-Chancengleiheit
-Besitz- und Eigentumslosigkeit/-gleichheit
-Individualitäsgleichheit
...in denkbar idealster Form

herzliche Grüße Christoph
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Prämissen 8 years 4 months ago #21

Ja, Christoph, Du hast Recht. Mensch kann auch sagen, alle Menschen sind gleich. Und das stimmt ja auch, wenn mensch sich auf die Äußerlichkeiten(Nase, Ohren etc.), auf die Grundbedürfnisse und sozialen Bedürfnisse( Anerkennung, Kommunikation etc.)bezieht. Mir war nur in Bezug auf die MAZ wichtig, die Unterschiedlichkeit zu betonen: Von dem für das Funktionieren des Gemeinwesen notwendigen "Arbeiten", wird jede*r Utopianer*in unterschiedliche Präferenzen setzen, was er*sie machen will.

Thema Technischer Fortschritt: Für Deine Umformulierung: 100%ige Zustimmung meinerseits

Das Bruttoinlandsprodukt eines Landes ist in Arbeitszeit ausrechenbar. Diese Aussage hast Du richtig interpretiert. Es geht in der Tat in 1. Linie dabei um die Aufhebung des Leistungs- und Effektivitätswahns, der heutzutage, über das hiesige Geld-/Lohnsystem vermittelt, zur sozialen Hierarchie von oben und unten führt. In 2.Linie geht es noch um folgendes: In Utopia ist die Produktion an der Bedürfnisstruktur der Menschen ausgerichtet. Da es aber keinen Markt mehr gibt, der das (hin)richtet, wird ja ein anderer Planungsfaktor gebraucht. Und das ist die "Arbeits"zeit.

Thema "gläserner Mensch": Natürlich hat keine*n zu interessieren, wie oder wie oft Du masturbierst. Um aber eine ausreichende Versorgung z.B. von Kondomen sicherzustellen, wäre schon wichtig zu wissen, wie hoch Dein Bedarf ist. Oder anderes Beispiel: Wenn sich rausstellen würde, dass 95% der Utopianer*innen gleichgeschlechtlich sexuell verkehren, ist es ja wohl sinnvoller, Energie und Kreativität in die Fortpflanzungs- oder Aidsforschung zu stecken als in bessere Verhütungsmethoden. Oder wenn ich für alle ein optimales öffentliches Verkehrssystem zur Verfügung stellen will, muß ich natürlich wissen, wer sich wie, wohin im öffentlichen Raum bewegen will.
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Prämissen 8 years 4 months ago #22

  • Christoph Walther
  • Christoph Walther's Avatar
Daten und Statistiken sind wichtig und können das Leben enorm erleichtern!
Und ich bin sicher, dass die wenigsten etwas dagegen haben ihre "Gewohnheiten" preis zu geben, wenn sie sicher sein können... dass sie bei gewissen Themen ihre Anonymität bewahren können.

Man braucht doch in erster Linie die Daten und nicht die Namen und Gesichter dahinter... Denn genau das ermöglicht Schindluder.
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Prämissen 8 years 4 months ago #25

Bingo, sehe ich auch so!
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